Wettervorhersage: Anfangs 6, in Spitzen 7 Bft, dann abnehmend aus NW. Dreiviertel bedeckt. Mäßige Welle.

Wir sind ausgeruht und guter Dinge, dass wir bei dieser Vorhersage mit ausreichend zeitlicher Reserve und entspannt über den Teich kommen.

Um 10:00 Uhr geht es los, anfangs mit zwei Reffs im Groß und der Fock. 2 sm außerhalb der Landabdeckungen kommen stärkere Böen rein. Die Schiffsführung lässt die Segelfläche verkleinern.

Kurshalten verlangt einiges an Aufmerksamkeit. Olaf übernimmt das Steuer. Wir setzen den Kurs so, dass durch das Aussteuern der Wellen nicht aus Versehen eine Patenthalse gemacht wird. Zur Sicherheit setzen wir einen Bullenstander. Nach einiger Zeit übernimmt Hendrik das Rohr. Insgesamt wird es zunehmend sportlicher, Die Welle baut sich weiter auf, im Mittel sind es nun 2 m. Der Wind frischt auch weiter auf. Von zunächst 6 auf später 7 bis 8 Bft. Wir gehen nun NE vom Windpark Baltic 1 direkt auf das Leuchtfeuer Gellen auf Hiddensee.

(c) Beate Offrich, Skipper mit Hut

Der Mannschaft sind Seebeine gewachsen. Niemand fühlt sich unsicher oder beschwert sich über das raue Wetter. Die Tabletten gegen Seekrankheit tun ihr übriges, um die Laune oben zu halten. Es ist ein großartiger Schlag über den Teich.

(c) NV Charts

Die Ansteuerung des Durchgangs in Richtung Kubitzer Bodden vor Hiddensee ist dicht vor dem Strand und das Fahrwasser dort recht schmal. Wenn der Wind so bleibt, haben wir kaum Sicherheitsreserven, zumal wir uns nicht auf die Maschine verlassen können. Kurzzeitig wird überlegt, im Norden von Hiddensee mit Landabdeckung und mehr Sicherheit in den Kubitzer Bodden einzulaufen. Am Entscheidungspunkt nimmt der Wind auf 6-7 Bft ab. Es bleibt beim Kurs um die Südspitze von Hiddensee, den Geller Haken. Mit 2 Reffs im Groß und ohne Fock rauschen wir bei halbem Wind am Strand entlang, an dem wir die Brandung sehen können, eine skurrile Situation.

Hinter dem Geller Haken bleiben die Wellen aus und der Wind lässt auf 6 Bft nach. Wir können jetzt wieder die Fock setzen. Im Kubitzer Bodden und später im Strelasund laufen wir mit bis zu 11 kn. Das Panorama von Stralsund erscheint prächtig mit seinen Kirchen und Giebeln. Mit Glockenschlag 18:00 Uhr laufen wir in den Stadthafen von Stralsund und direkt durch die offene Klappbrücke in den Querkanal ein. Was für ein Willkommen!

(c) Beate Offrich, Querkanal Stralsund

Im Restaurant Klabautermann lassen wir den Tag würdig ausklingen. Ab hier wurde dann Seemannsgarn gesponnen: Die nicht gefangenen Dorsche waren mindestens 1 m lang und die Wellen auf der Ostsee 3 m hoch!