Die Nacht war ruhiger, als erwartet. Die Entscheidung, sich am Vorabend noch mit der von Hendrik ausgebrachten Leine an einen nördlichen Kopfsteg mit mehr Deckung zu verholen, war zielführend.
Unser Motorexperte vom Vortag kommt um 10:00 Uhr mit seinem Motorrad und berichtet, dass er noch zu einem weiteren Kunden muss und dann in ca. 1 Stunde bei uns ist. Ca. 13:00 Uhr ist er dann bei uns und berichtet, dass Yanmar die Problematik mit den neuen Maschinen bei Hanse bekannt ist und ein Hinweis an Hanse gegangen sei. Yanmar hat das Problem angeblich kommuniziert, aber offenbar ist von Hanse nichts an die Charterfirma kommuniziert worden. Wie dem auch sei, er befestigt ein loses Massekabel am Motorblock und überbrückt den Hauptschalter des Motors, weil der wohl nach Aussage von Yanmar die Motorelektronik verwirren könnte, was auch zur Motorabschaltung führen kann. Wir bedanken uns bei dem netten Mann mit einem Trinkgeld und verabreden, dass wir uns aus Hesnaes telefonisch melden und berichten, ob der Motor jetzt besser gelaufen ist.
Ein dumpfes Gefühl bleibt trotzdem. So richtig zurück ist das verlorengegangene Vertrauen nicht. Das Gefühl trog nicht. Wenige Meter nach Ausfahrt aus dem Hafen im engen Fahrwasser ertönt ein Signal in Kombination mit einer digitalen Anzeige „Engine ERR“ Die Drehzahl fällt stark ab, aber der Motor bleibt immerhin an. Nach Ausfahrt aus dem Fahrwasser in den Bogø Sund machen wir die Maschine sofort aus. Schade, dass die Reparatur nicht erfolgreicher war. Aber immerhin hatten wir einen Mechaniker an Bord und die ganze Angelegenheit hat uns nicht zu viel Zeit gekostet.
Die kurze Überfahrt zu unserem Karibikhafen Hesnaes erfolgt dann unkompliziert. Für das kurze Anlegemanöver hat sich die Maschine entschieden so zu tun, als ob nie was gewesen wäre – Bitch! Aber immerhin wir sind wieder an unserer „Traumdestination“.
Abends gibt es wieder Restaurantessen für den faulen Teil der Mannschaft und Spaghetti für die Fleißigen. Das Essen war so oder so hervorragend. Constantin erwirbt noch ein dänisches Pflanzenbuch für seine Mutter. Die Stimmung ist gut, aber schon ein wenig wehmütig. Uns wird bewusst, dass es jetzt so langsam nach Hause geht.
Ein wenig mulmig ist Einigen in der Mannschaft, ob der angekündigten Winde für die morgige Überfahrt. Der Skipper muss versichern, kein Risiko einzugehen. Gegenüber den letzten Tagen hat sich die Vorhersage verbessert, es werden nicht mehr über 7 Bft angesagt und der Wind soll sich in Richtung Süden abschwächen. Wir werden abwarten, was das morgige Wetter sagt.
Wir gehen das letzte Mal in Dänemark in die Kojen.